Görlitz, 27.09.2023 – Ein Großteil der wichtigsten Akteure aus den Bereichen Energie und Mobilität trafen auf Einladung der ENO Anfang der Woche zusammen, um sich zu Ansätzen zur Realisierung von H2-Mobilität in der Region auszutauschen. Die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO) hatte zum 2. Arbeitskreis H2-Mobilität unter dem Motto „Realisierung von H2-Mobilität in der Region: Geschäftsmodelle, Ansätze und Konzepte“ auf den Siemens Energy Campus geladen.
„Jetzt haben wir allen für einen gelungenen Einstieg in die Wasserstofftechnologie in der Hand, also sollte man sich, wie wir hier, jetzt einbringen und für die kommende Zeit gut aufgestellt sein“ erklärt Heike Schleussner, Diplom-Verkehrswirtschaftlerin, Projektentwicklerin und -managerin bei der ENO. Gemeinsam mit Logistik-, Speditions-, Verkehrs- und Entsorgungsunternehmen sind wir jetzt bereits dabei, die Grundlagen für eine Infrastruktur zu schaffen, die wir im Landkreis Görlitz in 5-10 Jahren brauchen. Ich freue mich, dass bereits so viele Akteure mit uns an einem Strang ziehen“ fuhr sie fort „und den Weg, wie wir die Infrastruktur schaffen, in allen Facetten beleuchten“.
Eingangs informierte die Expertin die mehr als 30 Teilnehmer über Chancen und Potenziale der H2-Region Görlitz. Weiter ging es mit Expertenvorträgen zum wichtigen Thema des klimaneutralen Lastenverkehrs und dem Stand der Wasserstoff-Tankstellentechnik, wobei auch konkret über Investition und Betrieb sowie über H2-Projekte der Region anhand des Landstadt-Konzepts Reichenbach/O.L. informiert wurde.
„Dieses Neu-Denken von Transport mit möglichst Grünem Wasserstoff ist auch für den Landkreis Görlitz richtungweisend und wichtig“ erläutert Heike Schleussner, denn es gilt, „aus erneuerbaren Energien emissionsfreie Mobilität in vielen Sektoren.“ zu etablieren. „Der erneute große Zuspruch zum H2-Arbeitskreis zeigt mir, dass wir im Landkreis Görlitz mit unseren Informations- und Vernetzungsveranstaltungen zum Thema Wasserstoff auf sehr gutem Wege für die Mobilität der Zukunft im Rahmen der Mobilitätsvision Oberlausitz 2030+ sind.“.
Der Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs biete gerade im Landkreis Görlitz als traditioneller Energieregion große Chancen, wie Gerd Weiß, Projektmanager PtX/ Wasserstoff bei der LEAG erläuterte, weshalb es wichtig sei, auf „derartigen Veranstaltungen frühzeitig alle Player an einen Tisch zu bringen“. Ilka Hunger von der Angebotsplanung ÖPNV beim ZVON schloss sich dem an: „Toll, wie auf dieser Veranstaltung das große Portfolio der ganzen Sichtweisen, die beim Mobilitätsthema Wasserstoff zu beachten sind, dargelegt wird. Diese ‚H2-Arbeitskreise‘, dieses Netzwerken, und wie hier Theorie in die Praxis gebracht wird, ist beachtlich, das muss unbedingt so weitergehen.“ bestätigte sie.
Auf einer Probefahrt mit einem emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen LKW „Bluepower 2738″der Enginius GmbH Faun Group konnten sich die Teilnehmer des 2. Arbeitskreises von der greifbaren Vision eines lautlosen Abfalltransports überzeugen.
Immer im Gespräch: ENO-Geschäftsführer Sven Mimus (mittig) mit ENO-Expertin Heike Schleussner und den Vertretern der LEAG, des ZVON uvw. vor der Fahrt mit dem emissionsfreien LKW
Warum ist das Thema „Wasserstoff-Mobilität von Bedeutung?
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und politischer Maßnahmen zur Umstellung auf alternative Antriebe gewinnen Brennstoffzellenantriebe ökologisch als auch wirtschaftlich zunehmend an Attraktivität.
Grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ermöglicht emissionsfreie Mobilität in vielen Sektoren. Besonders auf langen Distanzen mit hohen Kilometerleistungen sowie hohen Anforderungen an kurze Betankungszeiten entfalten Brennstoffzellenfahrzeuge ihr größtes Anwendungspotenzial. Der Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur mit stationären Tankstellen für Straßen-, Schwerlast- und Logistikverkehr schreitet mit großen Schritten voran. Die Metropolregion Mitteldeutschland GmbH führt in Kooperation mit dem HYPOS e.V., der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH sowie der INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG die Gemeinschaftsstudie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0“ durch. Die ENO ist als Teil des DurcH2atmen-Netzwerks als regionaler Multiplikator an der Studie beteiligt, um hiesige Wasserstoffbedarfe sichtbar zu machen und vorbereitende Schritte zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur einleiten zu können.
Vor diesem Hintergrund finden im September 2023 mehrere Vernetzungstreffen mit regionalen Unternehmen, Projektentwicklern und Wirtschaftsförderern im Landkreis Görlitz statt. Das Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, die aktuellen Aktivitäten und Potenziale in der Wasserstoffwirtschaft vorzustellen und im Zuge dessen auch über die Bedarfsmengen zu sprechen. Der erste Regionalworkshop fand am Freitag, dem 08.09.2023, in der Unbezahlbarland-Lounge in Görlitz statt. Die ENO stellte die laufende Studie vor und nahm Bezug auf das Energiegesamtkonzept für den Landkreis Görlitz, wo ebenfalls der Einsatz und die Erzeugung von Wasserstoff diskutiert wurde. Die Teilnehmer waren sich einig: Je mehr Wasserstoff-Bedarfe gemeldet werden, desto wahrscheinlicher wird ein Wasserstoffnetz im Landkreis Görlitz sowie die Anbindung an deutschland- und europaweite Pipelines. Dadurch kann sich die Region wichtige Standortvorteile sichern und weiteren Rückhalt erlangen. Auch nach Abschluss der Studie nimmt die ENO weiterhin alle Wasserstoff-Bedarfe unter auf: info@wirtschaft-goerlitz.de auf.
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